Energieversorger bringen Erdgas ins Schlichemtal
18.04.2018
Das Schlichemtal soll Erdgas bekommen. Um für diesen wichtigen Energieträger, die nötige Infrastruktur zu schaffen, machen nun drei regionale Energieversorger gemeinsame Sache: Albstadtwerke, Energieversorgung Rottweil (ENRW) sowie das Überlandwerk Eppler mit Sitz in Dotternhausen haben die „Technischen Werke Oberes Schlichemtal“ (TWOS) gegründet, um auf dem Gebiet der Stadt Schömberg, der weiteren Schlichemtalgemeinden sowie der angrenzenden Region eine Versorgung mit dem umweltschonenden und kostengünstigen Brennstoff „Erdgas“ aufzubauen.
Entscheidend für diesen interkommunalen Ansatz waren einerseits die langjährigen Erfahrungen der Albstadtwerke und der ENRW auf dem Gebiet der Erdgasversorgung und andererseits die Absicht aller Partner, die Region zu stärken und einen serviceorientierten Kundenzugang zu realisieren: „Vor diesem Hintergrund sind wir uns einig geworden, gemeinsam eine Erdgasinfrastruktur aufbauen und betreiben wollen“, erklärt Dr. Thomas Linnemann, Geschäftsführer der Albstadtwerke. Erdgas spiele in ökologischer Hinsicht, aber auch als mögliche Voraussetzung einer dezentralen Energieversorgung im Sinne der gewünschten Energiewende eine wichtige Rolle.
Bei den am Überlandwerk Eppler beteiligten Gemeinden stießen die Verantwortlichen auf offene Ohren. So stimmten die Gemeinderäte von Dormettingen, Dotternhausen und der Stadt Schömberg jeweils einstimmig der Beteiligung des Überlandwerks Eppler an der TWOS zu. Die Räte waren sich einig, mit diesem Schritt, einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der lokalen Infrastruktur zu leisten. Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger argumentiert ähnlich: „Bei unseren Industrie- und Gewerbeunternehmen besteht ein großes Interesse an der Belieferung mit Erdgas insbesondere zum Aufbau von dezentralen Versorgungs-konzepten.“ Aber auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger begrüßten die Einführung des Brennstoffes.
Bei den TWOS halten Albstadtwerke und ENRW je 40 Prozent, das Überlandwerk Eppler 20 Prozent. Mit eigenem Personal wird die Gesellschaft nicht ausgestattet. Die kaufmännischen Aufgaben übernehmen die Albstadtwerke, die technischen die ENRW.
Erstes Projekt der neu gegründeten Gasnetzgesellschaft besteht im Bau einer Erdgasübergabestation im Bereich des Sonthofs: „Dort wollen wir einen Anschluss an die Fernleitung des Transportnetzbetreibers Terranet herstellen. Über Neuhaus soll dann zunächst Gewerbebetriebe und Privatkunden in Schörzingen die Nutzung des Brennstoffes ermöglicht werden, um dann bedarfsorientiert in Richtung Schömberg das Netz zu erweitern“, so ENRW-Geschäftsführer Christoph Ranzinger.
Jeder der drei Gesellschafter verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich der regionalen Energieversorgung. Die Albstadtwerke sind ein eigenständiges, modernes Dienstleistungs- und Versorgungsunternehmen mit den Betriebszweigen Strom, Erdgas, Wasser, Wärme und Bäder. Mit über 160 Mitarbeitern sorgt das Unternehmen für eine zuverlässige Versorgung rund um die Uhr. Von einer über hundertjährigen Erfahrung als Strom-, Gas- und Wasserlieferant profitieren derzeit rund 70.000 Kunden über die Grenzen Albstadts hinaus. Beginnend mit dem Jahr 1983 konnten die Albstadtwerke eine weitere Kernkompetenz in der Projektierung, Planung und im Betrieb von Blockheizkraftwerken aufbauen.
Die ENRW versorgt in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar mehr als 40.000 Bürger mit Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Als mehrheitlich kommunales Unternehmen kommen die Gewinne den Bürgern in der Region zu Gute. Bei der Stromerzeugung setzt die ENRW ausschließlich auf regenerative Stromerzeugung und Kraftwärmekopplung. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich darüber hinaus auch noch um Bäder, Abwasser und Energieeffizienz. Das Unternehmen verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in Sachen Blockheizkraftwerken: In den 1980er Jahren gehörten die Stadtwerke Rottweil bundesweit zu den ersten Unternehmen, die den Ausbau einer dezentralen und energieeffizienten Energieversorgung vorangetrieben haben.
Schließlich bringt mit dem Überlandwerk Eppler GmbH ein seit 1910 im Oberen Schlichemtal tätiges Stromversorgungsunternehmen seine Erfahrungen und guten Kundenbeziehungen ein. Die Gesellschafter des Überlandwerks Eppler GmbH bestehen zu 100 Prozent aus den versorgten Kommunen Dotternhausen, Dormettingen und Schömberg.
Unser Bild zeigt einen Monteur beim Verlegen von Erdgasleitungen im ENRW-Netzgebiet.